BÜNDNIS 90/
DIE GRÜNEN
Kreisverband Dortmund
1 Jahr Heizungsgesetz – GRÜNE in Dortmund diskutieren über die Wärmewende in Dortmund
Kreisverband
27.08.2024 – Pressemitteilung
Am vergangenen Dienstag diskutierten bei den GRÜNEN in Dortmund Vertreter*innen
aus Politik und Praxis vor einem interessierten Publikum über den aktuellen Stand der
Wärmewende in Dortmund. Denn ein Jahr nach dem Gebäudeenergiegesetz (GEG, auch
bekannt als Heizungsgesetz) ist die Wärmewende in vollem Gange – so auch in Dortmund.
Daher luden die Dortmunder GRÜNEN vier Expert*innen aus der Energieberatung und dem
Handwerk dazu ein, über die Herausforderungen der Wärmewende zu sprechen und den
interessierten Bürger*innen vor Ort ihre Fragen zu beantworten. Nach zwei politischen
Inputs zur Wärmewende im Land NRW und in Dortmund entstand ein angeregter Austausch
über die Technologieoffenheit des GEG und den Fachkräftemangel, über Mythen vom
Heizungstausch und von Wärmepumpen sowie über die Förderlandschaft. Nicht zuletzt
wurden Wünsche und Anregungen aus der Praxis an die politischen Vertreter*innen
gerichtet.
In seinem Input zum Thema Wärmeplanung zu Beginn machte der
Landtagsabgeordnete
Michael Röls-Leitmann klar: „Die Wärmeplanung sorgt für eine
gelingende Transformation
unserer Wärmeversorgung, sodass klimaneutrale Wärme für alle
umsetzbar und bezahlbar
wird. Es geht darum, einen realistischen und transparenten
Ausblick für alle Bürger*innen
zu schaffen.“ Zur vorgeschriebenen Überprüfung und Fortschreibung
der Wärmepläne
sagte Röls-Leitmann: „Sowohl Wärmebedarfe als auch Gegebenheiten
vor Ort können sich
verändern. Deswegen ist eine regelmäßige Aktualisierung nötig,
damit Menschen sich darauf
verlassen können, dass sie für ihr Zuhause informierte
Entscheidungen treffen können.“ Zum
Thema der Verunsicherung der Menschen machte er klar: „Es gibt
Rahmenbedingungen, auf
die sie sich verlassen können, es gibt Orientierung mit den
Wärmeplänen vor Ort und es gibt
Beratungsangebote, damit die Menschen mit ihren Fragen und
Unsicherheiten nicht allein
gelassen werden. Alles drei brauchen wir, damit es am Ende
funktioniert “
Auch die GRÜNE Fraktionssprecherin im Rat der Stadt Dortmund,
Katrin Lögering, berichtet
zum Energienutzungsplan für Dortmund: „Wir haben uns in Dortmund
schon früh auf
den Weg gemacht, den Energienutzungsplan aufzustellen. Damit war
Dortmund bei der
Verabschiedung des GEGs schon relativ weit, weshalb Dortmund
bereits 2025, also vor der
gesetzlichen Frist, die kommunale Wärmeplanung verabschieden
könnte.“
Aus dem Handwerksbetrieb berichten konnte Phil Eisberg,
Geschäftsführer von 1KOMMA5°
Voltark Münster: „Die Verunsicherung der Bürger*innen ist riesig.
Die sind gefühlt in einem
Schwebezustand. Die Kommunikation war sehr schwer und wir müssen
sehr viel aufholen.“
Auch der Bereichsleiter Wärme von 1KOMMA5° Voltark in Münster,
Marc Heinze, gelernter
Sanitär- und Heizungsmeister, teilt diese Erfahrung in der
täglichen Praxis: „Es gibt eine
große Verunsicherung, weil Informationen falsch weitergegeben
worden sind, sodass
Bürger*innen in die falsche Richtung gegangen sind.“
Das Dienstleistungszentrum Energieeffizienz und Klimaschutz
(dlze) berät Bürger*innen
und Verwaltung in Dortmund zur Wärmewende. Nathalie Hübner vom
dlze bestätigte die
Erfahrungen aus dem Handwerk: „Es gibt Unsicherheiten über die
richtige Technik, Kosten
sind ein Thema, man kommt nur schwer an Handwerk dran. Es gibt
viele Fragen.“ Das
dlze könne viele Fragen beantworten, aber nicht alle. Nathalie
Hübner weiter: „Was wir
tun müssen, ist Informationen zur Verfügung zu stellen. Wir
versuchen, die Informationen
aufzubereiten und Kapazitäten für die Energieberatungen zu
erhöhen.“
Ebenfalls aus der Praxis vor Ort war André Juffern, der
Bereichsleiter Energie in der
Verbraucherzentrale NRW. Er betont: „Wir müssen dafür sorgen, dass
die Leute richtige
Entscheidungen treffen können. Wir müssen die fortschreitende
Technik nutzen und
dafür sorgen, dass davon alle gesellschaftlichen Gruppen
partizipieren, nicht nur die
Einfamilienhausbesitzer*innen, sondern auch Mieter*innen und
Eigentümergemeinschaften.“
Vorsichtig optimistisch blicken die Handwerker dagegen im Bereich
der Fachkräfte in die
Zukunft. „Beim Thema Wärmepumpe können ca. 50% von zugelernten
oder angelernten
Kräften beigetragen werden. Das ist ein großer Vorteil, weil die
Ausbildungszahlen in dem
Bereich stark rückläufig sind“, sagt Phil Eisberg. Marc Heinze
ergänzt: „Die Ausbildung wird
attraktiver, weil sie technischer und moderner wird.“
Die GRÜNEN in Dortmund danken allen Beteiligten für ihre
spannenden Inputs und
eindringlichen Praxisberichten. Denn das Ziel ist klar: Die
Wärmeversorgung der Zukunft
wird klimaneutral! Wir GRÜNE in Dortmund stellen uns der
Wärmewende und ihren
Herausforderungen und sehen sie als Chance für eine lebenswerte
Zukunft für alle in
unserer Stadt.
Bildunterschriften:
Bild 1: Die Expert*innen aus der Beratung und dem Handwerk
diskutieren den aktuellen
Stand der Wärmewende.
Bild 2: v.l.n.r.: Michael Röls-Leitmann MdL, André Juffern,
Katrin Lögering, Phil Eisberg, Marc
Heinze, Anke Weber.
Copyright der Bilder: Marek Paul-Kirschniok