Besuch von Oliver Krischer MdB - ÖPNV in Randbezirken
 

Besuch von Oliver Krischer MdB - ÖPNV in Randbezirken

Kreisverband
21.08.2021 – Bericht

Oliver Krischer, stellv. Fraktionsvorsitzender der GRÜNEN Bundestagsfraktion, traf sich am vergangenen Dienstag bei einem Ortstermin am Bahnhof Bövinghausen mit den Vorstandsmitgliedern Lorenz Redicker, Jörg Drewenkus und Albrecht Buscher des VCD Dortmund/Unna, mit dem Fraktionssprecher der GRÜNEN im Ruhrparlament Patrick Voss und mit Mitgliedern der Dortmunder GRÜNEN. Gemeinsam beleuchteten sie die Situation des ÖPNV und die notwendigen Veränderungen für die kommenden Jahre.
Gesprochen wurde intensiv über die ungenutzten Potenziale des ÖPNV in den Randbezirken. Der Bahnhof Bövinghausen, nur 17 Minuten Fahrtstrecke vom Dortmunder HBF entfernt, wird derzeit nur spärlich im Stunden-Takt befahren.

Einig waren die Beteiligten, dass der auch für den Klimaschutz so dringend nötige Ausbau des ÖPNV von den Städten allein nicht geleistet werden kann. Jörg Drewenkus vom VCD forderte hier Unterstützung ein:
„Das ist nur mit Hilfe von Landes- und Bundesmitteln möglich. Als Region allein lässt sich diese Aufgabe nicht stemmen. Aber das Ruhrgebiet ist anscheinend immer unter dem Radar der Bundesverkehrspolitik.“
Oliver Krischer überraschte das nicht: „Laut unserem Verkehrsminister Scheuer scheitert gar nichts in Deutschland am Geldmangel. Es ist jedoch so, dass überproportional viele Mittel ins CSU-Land Bayern fließen. Ganz NRW – nicht nur das Ruhrgebiet – hängt hier hinterher.“
Er wies darauf hin, dass das Land NRW und die Kommunen hier eine wichtige Aufgabe haben: "Mich ärgert, dass nicht jeden Tag großer Protest aus NRW kommt. Vom Land genauso wie aus den Städten. Der Druck vor Ort auf den Bund ist entscheidend. Doch in Dortmund kümmert man sich lieber um den Erhalt des klimaschädlichen Flughafens als um die Zukunft des ÖPNV."

"Die Metropolregion empfindet man nur in der Innenstadt“ stellte der VCD-Vorsitzende Lorenz Reddicker fest und spielte damit auf den dunklen und mittelmäßig vermüllten Bahnhof am Stadtrand von Dortmund an. Mehr und schnellere Verbindungen seien die eine Seite der Medaille, es müsse aber auch die Infrastruktur modernisiert werden. Wenn der ÖPNV attraktiver und von mehr Menschen genutzt werden soll, dann würden gut beleuchtete Zugänge und Bahnsteige, wetterfeste Wartebereiche und sichere Abstellanlagen z.B. für Fahrräder genauso gebraucht wie ein barrierefreier Ausbau.
Hierzu merkte auch Patrick Voss kritisch an: „Wir haben noch viel zu tun rund um das Thema Barrierefreiheit. Die Züge der S4 sollen umgerüstet werden – und bis 2032(!) auch die Bahnsteige. Das ist eine Zumutung für Menschen, die darauf angewiesen sind. Wir schaffen es in drei Tagen, ganze Autobahnabschnitte zu modernisieren. Es ist
völlig unverständlich, warum das im Bahnbereich dann Jahrzehnte dauert.“
Oliver Krischer kritisierte in diesem Zusammenhang die Priorisierung in der Verkehrspolitik des Bundes:
„Es gibt unzählige Beispiele für die Durchsetzung von Straßenprojekten. Wir müssen aber vom Straßenneubau weg zur Schiene, denn die vielen Gelder für Straßenbau fehlen genau hier. Es gibt nur 8,5 Milliarden Euro Regionalisierungsmittel, sie sind seit 1997, seit Helmut Kohl, gleich hoch geblieben. Wir GRÜNE haben die notwendige Verkehrswende in unserem Klimaschutzsofortprogramm mit Zahlen hinterlegt – wir könnten also sofort damit anfangen!“

Lorenz Redicker und Oliver Krischer

Vernachlässigter Bahnhof Bövinghausen mit schlechten Verbindungen

Heide Kröger-Brenner mit Oliver Krischer MdB (rechts)


Die Zeitschrift der GRÜNEN in Dortmund

 
 
 
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