Pressemitteilung: Menschlichkeit statt Repression: GRÜNE kritisieren Dortmunder Polizeipräsident wegen feindlicher Äußerungen über obdachlose Menschen
 

Pressemitteilung: Menschlichkeit statt Repression: GRÜNE kritisieren Dortmunder Polizeipräsident wegen feindlicher Äußerungen über obdachlose Menschen

Kreisverband
29.10.2025 – Pressemitteilung

Die Dortmunder GRÜNEN zeigen sich erschrocken über die jüngsten Äußerungen von Polizeipräsident Gregor Lange. Dieser hatte am 26. Oktober erklärt, obdachlosen Menschen den öffentlichen Raum „so unbequem wie möglich“ machen wollen, um sie in Notunterkünfte zu drängen.

Es ist erschütternd, wenn die Polizei glaubt Armut mit Repression ‚lösen‘ zu können“, betont Hannah Rosenbaum, Sprecherin des Kreisverbandes Dortmund. Obdachlosigkeit ist kein Ordnungs-, sondern ein soziales Problem. Menschen durch Druck und Verdrängung unsichtbar zu machen, verletzt ihre Würde, verschärft ihre Notlage und schafft keinerlei nachhaltige Verbesserungen. Statt auf Einschüchterung und Verdrängung zu setzen, braucht es endlich ausreichend bezahlbaren Wohnraum, gut ausgestattete Hilfseinrichtungen und eine Sozialpolitik, die niemanden zurücklässt.“

Statt auf polizeilichen Druck zu setzen, braucht es:

  • Mehr Niedrigschwellige Hilfsangebote mit ausreichenden personellen und finanziellen Kapazitäten und respektvollem Umgang
  • Sozialarbeit auf Augenhöhe, die Vertrauen schafft und individuelle Lösungen vermittelt
  • Prävention durch sozialen Wohnungsbau und Therapieplätze, um Obdachlosigkeit gar nicht erst entstehen zu lassen
  • Eine Kooperation von Polizei und Sozialdiensten, die Menschen schützt und auf Hilfe zur Selbsthilfe statt auf Vertreibung setzt
  • Die konsquente Umsetzung von Housing First in Dortmund

„Der öffentliche Raum gehört allen, auch denen, die keine Lobby haben“, so Marek Paul Kirschniok, Sprecher KV Dortmund. „Statt obdachlose Menschen als ‚Störfaktor‘ zu behandeln, muss die Stadt endlich strukturelle Antworten liefern. Armut lässt sich nicht wegkontrollieren, sondern nur durch Solidarität und politische Verantwortung überwinden.“

In den vergangenen Jahren kam es immer wieder zu schweren Gewalttaten bis zu Tötungsdelikten gegen obdachlose Menschen. Diese tragischen Fälle zeigen deutlich: Die Straße ist kein sicherer Lebensort.

„Sicherheit ist ein zentrales Anliegen, gerade auch für Menschen, die auf der Straße leben. Wenn die Polizei sich in einer Weise äußert, die die Not dieser Menschen ausblendet, zerstört sie Vertrauen, statt es zu stärken. Wer Armut kriminalisiert, statt sie zu bekämpfen, gefährdet den Zusammenhalt in unserer Stadt.“, erklärt Hannah Rosenbaum. First

„Die Aufgabe der Polizei ist es, alle Menschen zu schützen, auch und besonders die ohne festen Wohnsitz. Statt Vorurteile zu befördern, braucht es klare Haltung gegen Hass und Gewalt gegenüber obdachlosen Menschen. Nur so kann Vertrauen wachsen und der Schutz aller gewährleistet werden.“, ergänzt Marek Paul Kirschniok.

Die GRÜNEN fordern Polizeipräsident Lange auf, seine Aussagen zurückzunehmen und zu einem respektvollen Umgang mit obdachlosen Menschen beizutragen. Zugleich appellieren sie an Oberbürgermeister Alexander Kalouti, eine umfassende städtische Strategie gegen Obdachlosigkeit vorzulegen, ohne Repression, aber mit Menschlichkeit.




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